Frantschach-St. Gertraud: Erzwanderweg 2
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Der feurige Alp
Von Frantschach - St. Gertraud zieht sich der lange Pressinggraben tief in das Gebiet der Koralpe hinein. Dort befinden sich einige einsame Bauernhöfe, die jetzt durch einen schönen Güterweg mit dem Lavanttal verbunden sind. Einmal saßen zwei Bauernburschen aus dem Pressinggraben vor einem hohen Festtag im Gasthaus zu St. Gertraud und leerten ein Glas nach dem anderen.
Als ihnen der Alkohol zu Kopf stieg, begannen sie zu singen und zu lärmen. Dem Wirt, der die Burschen zur Heimkehr mahnte, damit sie sich auf den Festtag vorbereiteten, schenkten sie kein Gehör. Sie setzten ihr tolles Treiben bis in die tiefe Nacht fort und achteten nicht den heiligen Tag, der im Anrücken war. Endlich wurde dem Wirt die Geschichte zu dumm, und er wies die Burschen aus der Gaststube. Schimpfend und fluchend zogen sie ab und wandten sich dem Pressinggraben zu.
Auf dem Heimweg wollten sie noch ein paar bekannten Mädchen einen kurzen Besuch abstatten; doch dazu kam es nicht mehr. Als sie schon ziemlich tief im Graben dahintorkelten, merkten sie plötzlich, dass neben ihnen eine feurige Kugel daherrollte. Angst und Schrecken fuhren ihnen in die Glieder, und sie schritten jetzt rascher voran. Bald führte der Weg über den Pressingbach, der von einem schmalen hölzernen Steg überspannt wurde. Als die Burschen den Steg betreten wollten, rollte sich der Feuerklumpen vor und dehnte sich über die ganze Länge des Steges, sodass es schien, als wäre dieser mit glühenden Kohlen übersät. Jörgl, so hieß der eine der jungen Männer, dessen Kopf schon ziemlich klar geworden war, erkannte in dieser Erscheinung den gefährlichen "Alp", von dem man im Lavanttal viel zu erzählen wusste.
Unschlüssig standen die beiden vor dem Steg, bis Jörgl das Sprüchlein einfiel, mit dem man den Alp vertreiben konnte, der ununterbrochen Funken von sich sprühte. Mit zitternder Stimme rief er das Gespenst an: " Geah dorthin, Alp, du beaser Geist, wo du bist selben gwösn, Wia in der Christnacht, Jesus z´Ehr die Mess is gwurdn glösn!" Kaum hatte Jörgl den erlösenden Spruch beendet, so erhob sich der Alp vom Steg, einer glühenden, gebauschten Rute vergleichbar, und zog mit wildem Gebraus durch die Lüfte ab. Auf einem entfernten Felsklotz setzte er sich nieder und fing an sich zu "lausen", dass die Funken nach allen Seiten wegflogen. Jetzt eilten die Burschen über den Steg, rannten am Haus ihrer Mädchen vorbei und waren froh, dass sie noch mit heiler Haut davongekommen waren. Sie erkannten die Begegnung mit dem feurigen Alp als Strafe für ihr sündhaftes Treiben und blieben nie wieder vor einem Festtag so lange am Wirtshaustisch sitzen.:
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Kompass Wanderkarte Nr. 219 - Lavanttal, Saualpe, Koralpe; Freytag & Berndt - WK 237 - Saualpe, Lavanttal, Koralpe, Region Schilcherheimat
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