Conturineshöhle
Was für die Schnalstaler der Ötzi ist, ist für die Gadertaler der Ursus Ladinicus. Heute gehen wir auf die Entdeckung des Lebensraumes des Ladinischen Bärs in die Conturineshöhle.
Auf die Spuren zu diesem Urzeitbären, welcher vor ca. 50.000 Jahren gelebt haben soll, begleitet uns der Naturparkwanderführer Alfred Erardi. Die Wanderung zur Höhle ist für alle möglich. Eine Tour in die Höhle ist aber nur über die Wanderführer des Naturparks Fanes-Sennes-Prags möglich und das ist gut so.
Start ist im Gadertal wo man nach St. Kassian zum Parkplatz Capanna Alpina fährt. Dort beginnt die Tour. Zuerst geht es den Weg nr. 11 stetig aufwärts bis man nach ca. 300 Höhenmeter auf den Col de Locia ankommt. Die ersten Schweißperlen haben wir schon vergossen, aber es sollen für heute nicht die letzten sein. Wir wandern den Weg leicht aufwärts dem Bach folgend entlang, bis wir bei einem mächtigen Holzwurzelstamm den Weg nr. 11 verlassen und den Bach queren. Achtung! Hier findet man anfangs keine Wegmarkierung und man muss wissen wo es hinaufgeht. Auch die Bachquerung kann für manche schon ein Hindernis sein, weil dieser oft auch viel Wasser führt. Mit Hilfe von Alfred, hüpfen wir locker drüber und nun geht es die Latschenfelder aufwärts wo rechts die Taibunspitze und links die Conturinesspitze grüßen. Unterwegs bekommen wir vom kundigen Wanderführer die Entstehungsgeschichte der Dolomiten erzählt und können an den Gesteinsformationen, wie in einem offenen Buch lesen. Ein geschultes Auge wie jenes des Wanderführers zeigt uns des Weges schon div. Steine, wo Fossilien versteckt sind von dem Meer, welches vor Millionen von Jahren dazu beigetragen hat, dass die Dolomiten so sind, wie wir sie heute sehen. Jetzt sehen wir vereinzelt ein paar Markierungen und steigen das Schotterkar hinauf. Die Sonne scheint massiv in diesen Hang, welcher an sich schon schwer begehbar ist aufgrund des rutschenden Schottergeländes und lässt unsere Kondition ans Limit treiben. Nach ca. 3 Stunden Gehzeit sind wir am Eingang der Höhel angelangt, welche mit massiven Stahlgitter verschlossen ist. Wer ohne Wanderführer hier raufkommt, für den ist hier Endstation.
Willy Costamoling war der Entdecker dieser Conturineshöhle im fernen Jahre 1987. Man fragt sich, was muss diesen Menschen in diese Gegend verschlagen haben und ein gewisses Maß an Verrücktsein, muss auch dabei sein gewesen? Er war auf Fossilien und Mineraliensuche und als er damals diese Höhle entdeckt hat und diverse Schädel und Knochen gesehen hat, war ihm nicht bewusst, dass er das Grab von mindestens 30 Urzeitbären entdeckt hat. Dieser Pflanzenfresser konnte bis zu einer Tonne wiegen und hauste in dieser Gegend ca. 50.000 Jahre her. Er war mehr begeistert vom Höhlenleben selber. Es gibt im ganzen Alpenraum keine anderer Höhle, die so reichlich mit Sinter und Tropfsteinfiguren geschmückt ist wie diese Conturineshöhle.
Wir erkunden nun mit Alfred Erardi vom Naturpark diese einzigartige Höhle und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Warum war ein Pflanzenfresser in dieser Gegend, wo heute nur ein paar Grashalme aus dem Schotter hervorragen? Das Klima damals war wesentlich wärmer und die Waldgrenze war anscheinend 600 Meter höher als heute. Somit war diese Höhle für den Bären ein willkommener Zufluchtsort für die gesamte Bärenfamilie.
In der Höhle, welche sich auf 2800 Höhenmeter befindet kann es mitunter sehr kalt sein, weshalb wir froh sind, auch warme Kleidung mitgenommen zu haben.
Die Sonne blendet uns wieder als wir aus der 200 Meter langen Höhle stapfen und den Schotterkar wieder hinunterrutschen und nach St. Kassian wandern
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
Das Schotterkar ist vorsichtig zu begehen, weil etliches Geröll sich bewegt und auch andere Wanderer treffen könnte. An gewissen Stellen ist Trittsicherheit zu empfehlen.Weitere Infos und Links
https://naturparks.provinz.bz.it/fanes-sennes-prags/gefuehrte-naturerlebniswanderungen.asp#accept-cookiesStart
Ziel
Wegbeschreibung
Hinweis
Anfahrt
Bei der Brennerautobahn A22 Ausfahrt Brixen in das Pustertal fahren bis nach Bruneck und vor Bruneck in das Gadertal hinein bis Abtei und hier Richtung Valparolapass, aber gleich nach St. Kassian zum Parplatz Capanna AlpinaParken
Capanna AlpinaKoordinaten
Ausrüstung
Sonnenschutz ist absolut notwendig, wie auch Regenschutz und Wanderstecken helfen, beim Auf- und Abstieg. Ausreichend Flüssigkeit zum Trinken und zum Essen ist mit zu nehmen, weil unterwegs keine Einkehrmöglichkeit besteht.Statistik
- Wegpunkte
- Wegpunkte
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