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Skitour empfohlene Tour

Piz Sesvenna und Piz Christanas - grandiose Kammüberschreitung mit Blick in die Uinaschlucht

· 1 Bewertung · Skitour · Sesvenna-Gruppe
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Alpenverein Innsbruck Verifizierter Partner  Explorers Choice 
  • Die gemütliche Sesvennahütte
    Die gemütliche Sesvennahütte
    Foto: Josef Essl, Alpenverein Innsbruck
Der Anstieg auf den Piz Sesvenna ist bis zum Gipfelfuß unschwierig. Der Gipfelanstieg über den Grat erfordert Trittsicherheit. Bei sicheren Verhältnissen und einer hohen Schneedecke ist auch ein direkter Anstieg zum Gipfel möglich.

Die Kamm- bzw. Gratüberschreitung vom Schadler zum Piz Christanas ist landschaftlich einmalig. Vorsicht ist aber vor großen Wechten kurz vor dem Piz Christanas geboten.

Wunderschöne und zumeist einsame Skihänge führen unterhalb des Piz Christanas durch das Val Christanas zum Eingang der Uinaschlucht.

schwer
Strecke 16 km
5:45 h
1.750 hm
1.750 hm
3.205 hm
2.258 hm
Eine Skitour auf den Piz Sesvenna kann man auch als Königstour im Sesvennagebiet bezeichnen. Ein durchaus sanfter Aufstieg über sanftes Gelände (inkl. Gletscher) schließt mit einem alpinen Anstieg zum Gipfel ab. 

Die Überschreitung vom Schadler zum Piz Christanas ist unglaublich reizvoll, sollte aber nur bei guter Sicht und sicheren Lawinenverhältnissen durchgeführt werden. Vorsicht ist vor großen Wechten kurz vor dem Piz Christanas geboten. 

Die Abfahrt vom Piz Christanas ist zumeist einsam und führt über wunderschönes kupiertes Gelände.

Vom Eingang der Uinaschlucht erfolgt nochmals ein Anstieg von ca. 150 HM zur Sesvennahütte. 

Autorentipp

Die schönste Zeit für diese Rundtour ist im März und vor allem nach nicht zu ergiebigen Neuschneefällen. Der Pulvertraum vom Piz Sesvenna als auch vom Piz Christanas ist einem sicher.
Profilbild von Josef Essl
Autor
Josef Essl
Aktualisierung: 07.09.2015
Schwierigkeit
schwer
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotenzial
Höchster Punkt
Piz Sesvenna, 3.205 m
Tiefster Punkt
Sesvennahütte, 2.258 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Exposition
NOSW

Wegearten

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Sicherheitshinweise

Für die gesamte Rundtour benötigt es eine stabile Wetterlage. Bei Nebel darf diese Tour keinesfalls durchgeführt werden.

Bis zum Blockgrat auf den Sesvennagipfel keine alpintechnischen Schwierigkeiten. Der Blockgrat erfordert Trittsicherheit und  Schwindelfreiheit (bei Hartschnee sind Pickel und Steigeisen von Vorteil).

Die Überschreitung vom Schadler zum Piz Christanas ist alpintechnisch unschwierig, wobei die Wechte kurz vor dem Piz Christanas eine durchaus objektive Gefahr darstellt. Die Überwindung linkerhand oder rechterhand muss vor Ort entschieden werden.

Die Abfahrt ins Val Christanas erfordert absolut sichere Verhältnisse.

Weitere Infos und Links

Sesvennahütte:Tel. Hütte +39/0473/830234, E-mail: info@sesvenna.it, www.sesvenna.it; Reservierung unbedingt erforderlich.

Achtung: An den Wochenenden ist Hütte zumeist ausgebucht!

Start

Sesvennahütte (2258 m) (2.259 m)
Koordinaten:
SwissGrid
2'829'011E 1'180'304N
DD
46.734566, 10.435596
GMS
46°44'04.4"N 10°26'08.1"E
UTM
32T 609680 5176668
w3w 
///beruhigung.röhren.patsche
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Ziel

Sesvennahütte (2258 m)

Wegbeschreibung

1. Tag: Aufstieg zur Sesvennahütte: Vom Gebäude des Langlaufzentrums am Dorfende von Schlinig (1738 m) folgt man dem gewalzten Skiweg zur Schliniger Alm (1863 m). Weiter taleinwärts, steuern wir die Schwarzwand an. Kurz vor dem Felsriegel zweigt man rechterhand ab und steigt immer steiler werdend zu einem markanten Durchstieg oberhalb der Wand auf. Bei einer sehr harten Schneeauflage sind in diesem Abschnitt unbedingt Harscheisen zu verwenden. Bei der Querung oberhalb der Schwarzwand sollte ein Ausrutschen tunlichst vermieden werden. Sicherungsstangen helfen diese kurze Querung leicht zu meistern. Nach wenigen Metern ist diese Hürde überwunden und wir steigen die letzten Meter wiederum sanft zur Sesvennahütte  (2258 m) auf.

2. Tag: Von der Sesvennahütte anfangs in westlicher Richtung sanft und dann etwas steiler werdend hinauf zum Sattel. Um einen Felskopf herum nun immer in südlicher Richtung bis zu einer markanten Felsformation und einem Tälchen, über das wir in ein weitläufiges Skigelände gelangen. In einem leichten Linksbogen und über wenig steile Berghänge gegen Süden zur Sesvennascharte (2824 m). 100 HM fährt man nun mit den aufgefellten Ski in das ehemalige Gletscherbecken ab und steuert den Sesvennagletscher an, der sich anfangs etwas steiler nach oben zieht und im Gletscherbecken selbst wenig steil zur markanten Scharte führt (alternativ besteht auch die Möglichkeit direkt über den sehr steilen Gipfelhang aufzusteigen (nur bei sicheren Verhältnissen)).

Mit den Ski am Rucksack erfolgt nun der Anstieg über den verblockten Grat, wobei nur anfangs ein ganz kurzes Stück die Wegmarkierung als Orientierung dient. Keinesfalls steigt man auf die Südseite hinaus (Sackgasse im Winter), sondern folgt einem Felsdurchschlupf auf der steilen Nordseite. Dieser Anstieg über eine kleine Felsrampe erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Anschließend immer wieder zwischen Felsen hindurch, gelangen wir im mittleren Abschnitt auf einen breiteren Rücken (Stapfgelände). Nach oben hin verjüngt sich der Blockgrat wieder. Zwischen den Felsblöcken steigen wir direkt zum Gipfel auf, wobei der Felsdurchschlupf direkt unterhalb des Gipfels rechterhand umgangen werden kann.

Die Abfahrt erfolgt direkt vom Gipfel, wobei der obere Abschnitt sehr steil (über 40°) ist und absolut sichere Verhältnisse erfordert. Über den Sesevennagletscher hinunter in das ehemalige Gletscherbecken. Hier fellt man wieder auf und steigt zur Sesvennascharte auf. Nun leicht linkshaltend steuern wir den wenig auffälligen Gipfel des Schadlers (2.948 m) an. 

In leicht nordwestlicher Richtung über den durchwegs breiten Rücken ein kurzer Stück hinunter, steigen wir über einen steileren Rücken auf und gelangen zum Piz Rims (3070 m). Durch ein Tälchen fahren wir ein kurzes Stück in ein kleines Becken ab und steigen wiederum wenige Meter auf, bevor wir in ein weiteres kleines Becken gelangen. In einem leichten "S" steigen wir zum Gratrücken hinaus und folgen diesem immer schmäler werdend in Richtung Piz Christanas. Eine nun folgende große Wechte, wird zumeist nordseitig mit Ski überwunden. Danach erreicht man das breite Gipfelplateau des Piz Christanas (3092 m).

Die Abfahrt vom Gipfel erfolgt über den breiten Nordwestrücken bis zur Kote 2950 m und nicht bis zur Fourcla Cornet (2853 m). Ein steiler Hang zieht sich nun hinunter in das Val Christanas. Nach dem Steilhang sollten wir uns immer etwas rechtshalten, wobei man im Mittelteil kurz auf die orographisch linke Seite ausweicht. Doch kurz bevor sich der Graben tief einschneidet, wechselt man wieder auf die rechte Seite des Grabens und fährt über wunderschön kupiertes Gelände in den Talboden bis kurz vor den Eingang der bekannten Uinaschlucht. Hier heißt es nun neuerlich die Felle auf die Ski zu kleben und über die weitläufigen Böden zum Schlinigpass (2309 m) ca. 150 Hm in südöstlicher Richtung aufzusteigen. Vom Schlinigpass in wenigen Minuten hinunter zur Sesvennahütte.

 

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Anfahrt nach Schlinig insbesondere von Nordtirol ist etwas umständlich (www.postbus.at, www.oebb.at)

In Südtirol mit dem Regionalzug bis Meran. Umsteigen und weiter mit dem Regionalzug nach Mals. Zuletzt mit dem Bus nach Schlinig (www.sii.bz.it oder www.sasabz.it)

Anfahrt

Anfahrt von Nordtirol: Von Westen und Osten auf der A12 bis zum Knoten Oberinntal und anschließend durch den Landecker Tunnel und der Reschenstraße B180 nach Nauders bzw. Reschenpass. Nach dem ehemaligen Grenzübergang am Reschen weiter auf der SS40 bis Burgeis. Durch den Ort und anschließend auf der Bergstraße nach Schlinig.

Anfahrt von Südtirol: Auf der A22 bis Bozen Süd. Weiter auf Schnellstraße MEBO SS38 bis Meran und weiter in den Vinschgau bis Burgeis. Weiter wie oben beschrieben.

Parken

Im kleinen Ort Schlinig wurde ein kostenloser Parkplatz für Tourengeher und Langläufer eingerichtet.

Koordinaten

SwissGrid
2'829'011E 1'180'304N
DD
46.734566, 10.435596
GMS
46°44'04.4"N 10°26'08.1"E
UTM
32T 609680 5176668
w3w 
///beruhigung.röhren.patsche
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Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

Buchempfehlungen des Autors

Kössler, U. (2009): Piz Sesvenna 3.205 m. In: Skitouren in Südtirol (Ötztaler Alpen, Ortlergruppe, Stubaier- und Sarntaler Alpen). Verlag Tappeiner AG (Hrsg.). 2. Aufl.; Lana, S. 28 - 29. Weiß, R., S. Weiß, K. Schall, Kärntner und Osttiroler Bergführer (2009): Piz Sesvenna 3205 m - über den Sesvennagletscher. In: Schitouren-Atlas, Südtirol & Österreich Süd (über 400 Schigipfel mit ca. 600 Tourenabfahrten). Schall-Verlag (Hrsg.). 3. Aufl., Alland, S. 394

Kartenempfehlungen des Autors

Tabacco, Vinschgau/Val Venosta/Sesvenna, Nr. 044, 1: 25.000 Tabacco, Vinschgauer Oberland/Alta Val Venosta, Nr. 043, 1:25.000

Buchtipps für die Region

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Ausrüstung

Lawinenausrüstung mit Pieps, Sonde und Schaufel.

Für die Besteigung des Piz Sesvenna über den Blockgrat sind Steigeisen und ein Pickel ratsam.

Brust- und Sitzgurt sowie Seil sind für den Sesvennagletscher nicht wirklich notwendig.


Fragen & Antworten

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Bewertungen

5,0
(1)
Thomas Brodocz 
11.05.2015 · Community
Wir hatten die Tour Ende April 2015 gemacht, bei guten Bedingungen. Die Krönung war die Abfahrt von der Piz Sesvenna, aber natürlich auch der Aufstieg die letzten Meter über den Grat, war ein Genuss mit phantastischen Perspektiven.
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Daniel mit dem Allgäu Team
Foto: Thomas Brodocz, Community

Fotos von anderen


Bewertung
Schwierigkeit
schwer
Strecke
16 km
Dauer
5:45 h
Aufstieg
1.750 hm
Abstieg
1.750 hm
Höchster Punkt
3.205 hm
Tiefster Punkt
2.258 hm
Rundtour aussichtsreich Geheimtipp Gipfel-Tour Skihochtour freies Gelände
1600 m 1800 m
Vormittag
1600 m 1800 m
Nachmittag

Lawinenlage

·

Wetter am Startpunkt der Tour

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Karten und Wege
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