Auf den Roen (2.115 m) am Mendelkamm
Der Fernsicht des markanten Aussichtsgipfels ist beeindruckend. Unser Blick schweift vom unter uns liegenden Unterland und Überetsch in östlicher Richtung über die Hochfläche des Regglbergs hinüber zum Schlern- und Rosengartenmassiv, im Norden hinauf zur Landeshauptstadt Bozen mit den Sarntaler Alpen und deren Ausläufern Salten und Ritten. Im Westen blicken wir hinunter ins Nonstal, hinter dem sich die weißen Gipfel der Maddalene, Brenta und Ortlergruppe auftürmen.
Ähnlich abwechslungsreich wie das Gipfel-Panorama ist auch unsere Wanderung durch die verzauberte Winterlandschaft entlang des Mendel-Gebirgszuges, der auf Südtiroler Seite mit steilen Felswänden senkrecht, auf Nonstaler Seite hingegen sanft über weite, schneebedeckte Alm- und Waldflächen abfällt.
Die gesamte, hier in der Karte eingezeichnete Tour ist vor allem nur mit bereits größeren und sehr gehfreudigen Kindern ratsam. Mit Kindern empiehlt es sich anonsten durchaus, zunächst mit dem Roen-Sessellift (Winter-Betriebszeiten und weitere Infos hier) bis zur Halbweghütte hinauf zu fahren und somit Wanderstrecke und Höhenmeter zu reduzieren (siehe dazu alternative Wandertipps im Menü-Punkt "Wegbeschreibung".
Autorentipp
Wegearten
Höhenprofil anzeigenSicherheitshinweise
Im Gipfelbereich Kinder gut im Auge behalten, dort fällt auf der Ostflanke die Wand senkrecht ins Unterland ab. Ansonsten gibt es entlang des gesamten Tour keine besonderen Gefahrenstellen.
Nach Neuschneefällen ist die Tour vor allem für Kinder um einiges anstrengender, gewöhnlich ist der Weg aber nach zwei bis drei Tagen wieder gut ausgetreten.
Der Alpenverein Südtirol empfiehlt bei jeder Tour im winterlichen, freien Gelände die Lawinen-Standartnotfallausrüstung mitzuführen, auch wenn diese auf dieser Wanderroute allerdings nicht benötigt wird.
Weitere Infos und Links
Diese Wanderung wurde als Wandervorschlag für Familien mit Kindern im Magazin Bergeerleben (Dezember 2019) des Alpenvereins Südtirol vorgestellt. Dementsprechend sind Tourenbeschreibung, Sicherheitshinweise, Bewertung von Kondition, Schwierigkeit, Erlebniswert und weitere Tipps und Hinweise auf diese Zielgruppe abgestimmt.
Rücksicht vor Wildtieren
Beim Winter- und/ oder Schneeschuhwandern sind wir nicht alleine im Gelände unterwegs. Auf unserer Wanderung durchqueren wir den Lebensraum verschiedener Wildtiere. Flucht bei Störungen im Winter durch den tiefen Schnee kostet den Tieren viel Energie, die sie brauchen, um durch die Engpässe des Winters zu kommen. Wir verhalten uns daher rücksichtsvoll. Wie wir das machen und den Tieren helfen können, erfahren wir in der Broschüre Freiheit mit Rücksicht des Alpenvereins Südtirol.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Von der Bergstation der Mendelbahn am Mendelpass führt uns unsere Tour zunächst als Winterwanderung recht gleichmäßig ansteigend und größtenteils durch Wald stets der Markierung 500 folgend südwärts über die Enzianhütte (im Winter geschlossen!) und die Halbweghütte (Öffnungszeiten Winter 2019/20 hier) bis zur bewirtschafteten Roen-Alm (auch Romeno Alm) mit ihrer kleinen Kapelle. Dort schnallen wir uns die Schneeschuhe an, um das letzte, nun steilere Teilstück hinauf auf den Roen-Gipfel zu bewältigen. Der letzte Abschnitt ist zwar etwas anstrengend, dafür werden wir mit einem atemberaubenden Ausblick über die verschneite Winterlandschaft hoch über dem Unterland und auf die Dolomiten belohnt.
Mit kleineren Kindern können wir alternativ sowohl Höhenmeter, als auch einen Teil der Wegstrecke verringern, indem wir mit dem Roen-Sessellift hinauf bis zur Halbweghütte fahren. Wenn wir uns dafür entscheiden, haben wir wiederum zwei Möglichkeiten:
- Wir starten unser Schneeschuhabenteuer überhaupt mit Benutzung des Roen-Sesselliftes (Anfahrtmöglichkeiten siehe Anreise) und wandern also erst ab der Halbweghütte richtig los (Verkürzung um etwa 3 Kilometer und 225 Höhenmeter)
- Oder wir wandern das erste Stück, wie bei der langen Variante, vom Mendelpass bis zur Enzianhütte, zweigen dort dann allerdings zur Talstation des Roen-Sesselliftes ab, der uns also hinauf bis zur Hlabweghütte bringt. Dort führen wir unsere Wanderung auf dem Weg Nr. 500 weiter. In diesem Falle verringern wir unsere Wanderung um etwa 2 Kilomter und 175 Höhenmeter.
Der Rückweg vom Roen zum Mendelpass ist derselbe.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Mit der Standseilbahn Mendelbahn (öffentliches Verkehrsmittel) von St. Anton (Fraktion der Gemeinde Kaltern) in 12-minütiger Fahrt hinauf auf den Mendelpass. Die Fahrpläne (gilt für 2020) der Mendelbahn finden wir unter folgendem Link.
Wer sich für die verkürzte Variante mit Benutzung des Roen-Sesselliftes entscheidet, hat zwei Möglichkeiten, die Talstation des Liftes mit öffentlichen Vekehrmitteln zu erreichen:
- Ebenfalls Fahrt mit der Mendelbahn zum Mendelpass. Dann allerdings kurze Wanderung entlang der hier beschriebenen Route bis zur Enzianhütte. Anstatt von dort dann der Markierung 500 weiter zu folgen, zur Talstation des Liftes abzweigen
- Oder Benutzung des Skibusses vom Mendelpass zur Talstation des Roen-Liftes (verkehrt allerdings nur in den Weihnachtsferien vom 26.12.19 bis 05.01.20 mit Start vom Mendelpass um 09:50 Uhr und 11:50 Uhr und Rückfahrt um 14:00 Uhr und 16:00 Uhr - Achtung Stand Winter 2019/20)
Anfahrt
Mit dem PKW von der SP14 (Hauptstraße von Eppan nach Kaltern) zwischen der Eppaner Fraktion Gand und dem Kalterer Ortsteil Unterplanitzing (beim Einkaufszentrum Maxi Mode Center) hinauf zum Mendelpass abzweigen (SS42).
Wer sich für die verkürzte Tour mit Benützung des Roen Sesselliftes entscheidet, fährt vom Mendelpass dem Straßenschild "Roen 1,5 km" (mit Sessellift-Piktogramm) folgend bis zum Roen-Lift weiter - Parkmöglichkeiten bei der Talstation des Sesselliftes.
Parken
Kostenfreie Parkmöglichkeiten am Mendelpass bzw. an der Talstation des Roen-Sesselliftes.Koordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
- Tabacco - Blatt 049: Südtitroler Weinstrasse (1:25.000)
- Tabacco - Blatt 064: Val di Non - Le Maddalene (1:25.000)
- Kompass - Blatt 074: Südtiroler Weinstraße - Unterland (1:25.000)
Buchtipps für die Region
Ausrüstung
Schneeschuhe und Stöcke
- Größe und Breite der Schneeschuhe müssen so dem Alter entsprechend gewählt werden, dass möglichst natürliches Gehen gewährleistet ist und die Kinder somit nicht über die eigenen Schuhe stoplern
- Ideal ist, wenn die Schneeschuhe größenverstellbar und der Schuhgröße nach reguliert werden können, damit sie auch mehrere Jahre gut gehen. Besonders bei Kindern sollte zudem auf ein einfach zu handhabendes Verschlusssystem geachtet werden
- Als Wanderstöcke wählen wir Teleskopstöcke mit breitem Teller, um im Schnee weniger tief einzusinken. Der Vorteil von Teleskopstöcken ist ihre Längenregulierbarkeit - die richtige Länge ist dann eingestellt, wenn wir den Stock senkrecht auf den Boden aufsetzen und im Ellbogengelenk ein 90°-Winkel haben.
Bekleidung
- Festes, wasserdichtes Schuhwerk
- Beim Schneeschuhwandern sollten wir die Kinder nicht in zu dicke Skianzüge packen, da das Wandern und Herumtollen im Schnee warm genug hält. Empfehlenswert ist ein Schichtensystem aus Funktionswäsche, Fleece und Windstopper.
- Trockene Reservehandschuhe und eine Austauschmütze sollten ebenso nicht vergessen werden wie adäquater Sonnenschutz (Sonnenbrille und Creme)
- Genügend Flüssigkeit und eine energiereiche Jause.
Sicherheitsausrüstung
- Prinzipiell führen wir immer auch unsere Lawinennotfallausrüstung (Lawinenverschüttetensuchgerät, Sonde und Schaufel) mit, denn auch in tieferen Lagen und selbst an harmlos wirkenden Stellen, beispielsweise an bewaldeten Hängen, können sich Lawinen lösen. Außerdem tragen wir dadurch zu einer späteren Selbstverständlichkeit unserer Kinder bei, die Notfallausrüstung mit zu tragen, sobald im Winter freier Naturraum betreten wird.
Statistik
- 7 Wegpunkte
- 7 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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