Wildspitze über Breslauer Hütte
Von Vent über die Breslauer Hütte zur Wildspitze
Gruppe:
Maria U., Maria K., Theresa, Günter, Jörg O., Jörg H., Alex, Florian und Artyom
Da haben wir uns ein schönes Wochenende ausgesucht um die Tour zur Wildspitze zu machen. Das Wochenende vom Ötztalradmarathon ist nicht optimal. Bei der Auffahrt von Ötz über Zwieselstein nach Vent haben wir gefühlte 5000 Rennradfahrer überholt. Am Parkplatz in Vent angekommen mussten die Fahrer sich erst mal ausruhen. Zum Glück ist der Aufstieg zur Breslauer Hütte ein Spaziergang und nicht sehr anspruchsvoll trotzdem mit eindrucksvoller Kulisse. Es entsteht schnell die Vorfreude auf den Sonntag. Nach 2,5 Stunden haben wir die Breslauer Hütte erreicht und schnell die Aussicht und die Bewirtung genossen. Eine kleine Gruppe hat sich noch aufgemacht auf den Urkundholm 3134m als Nachmittagstour zu gehen. Trotz leichtem Regen war die kleine Gruppe nicht aufzuhalten.
Das Abendessen gibt es ab 17:30 Uhr, es war üppig und gut. Für Vegetarier gibt es das gleiche Essen nur ohne Fleisch und Soße. Wir haben gemeinsam die Tour für den Sonntag geplant. Es war ja noch keiner von uns oben. Ein paar Knotenübungen und Fachsimpeleien waren die richtige Plattform für unsere Gruppe. Anschließend ging es dann in einen feuchten fröhlichen Abend über, der früh beendet wurde damit wir rechtzeitig aufstehen können.
Die Zimmer sind gerade noch ausreichend groß. In Stockbetten waren immer 4 Personen pro Zimmer untergebracht. Duschen, Toiletten und Waschplätze sind sauber und ausreichend vorhanden.
Zwischen 4:45 und 5 Uhr sind wir aufgestanden, je nachdem wie lange jeder braucht. Um 5:30 Uhr gibt es Frühstück. Ein Frühstücksbuffet hätte uns mehr zugesagt. So waren alle die Früh los wollten um 5:30 Uhr vor der verschlossenen Küchentür gestanden und haben gewartet. Zum Glück waren wir weit vorn und konnten rechtzeitig mit dem Frühstück beginnen. Um 6:20 ging es los. Es war gerade so hell, dass wir keine Stirnlampen mehr brauchten. Zügig haben wir Höhenmeter zurückgelegt und haben unterhalb des Klettersteiges die Steigeisen angezogen. Am Klettersteig haben einige die Steigeisen ausgezogen und an den Rucksack gehängt, ich glaube das ist die bessere Variante als mit den Eisen im Klettersteig rumzueiern. Nach kurzem Klettersteig geht es auf den Gletscher gleich mit der ersten Gefahrestelle, einer Randkluft, los. In der Seilschaft am straffen Seil geht es leicht bergab. Da kann man sich erstmal an die traumhafte Kulisse gewöhnen. Schnell geht es dann steil bergauf in spaltenreichem Gebiet. Fehlende Brücken, so dass lange Schritte von ca. 1m erforderlich werden machten den Aufstieg spannend und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die kurze Steilstufe hinauf, ist bereits das Ende vom Gletscher in Sicht. Am Wandfuß wird die Seilschaft aufgelöst und es geht die letzten Meter zum Gipfel auf dem Fels nach oben. Flo und Maria K. genossen die Ruhe auf dem Nordgifpel bevor sie wieder zu uns und den anderen Bergsteigern an den Südgipfel zurückkamen.
Runter geht es auf dem selben Weg. Auf den letzten Metern, spätestens wenn man am See vorbeigeht, wird einem klar wie weit doch der Aufstieg war. Nach kurzer Pause in der Breslauer Hütte geht es noch mal 950 Hm runter. Am Auto angekommen ist man glücklich sich einen weiteren Wunsch erfüllt zu haben.
Wieder hatten wir eine super Truppe. Nicht nur menschlich hat alles gepasst, es gab immer wieder Gruppen, die sich über alles Mögliche ausgetauscht haben. Es war auch eine hohe Bergsteigerqualität. So konnte der Organisator entspannt hinterherlaufen und sich führen lassen. Vielen Dank an diese tolle Gruppe.
Wie hoch ist eigentlich die Wildspitze? Wikipedia und deutsche Karten schreiben 3768, Östereichische Karten 3770 und Panoramakarten in Vent 3774. Ein paar Meter mehr oder weniger sollte für die Tour nicht wichtig werden.
Details:
Vent, 1900m. 12:00 Uhr
Breslauer Hütte, 2844m, 14:30 Uhr
Breslauer Hütte, 2844m, 6:20 Uhr
Pause für Steigeisen und Gurt, 3350m, 8:00 Uhr
Einstieg Gletscher, 3350m, 8:35 Uhr
Einstieg Klettersteig, 3390m, 8:50 Uhr
Ausstieg Klettersteig, 3460m, 9:15 Uhr
Start Gletscher nach dem Anseilpunkt, 3460m, 9:30 Uhr
Ende Gletscher, 3650m, 10:10 Uhr
Abseilen, Aufstieg zur Wildspitze, 3650m, 10:20 Uhr
Wildspitze 3768m, 10:40 Uhr
Für Auf- und Abstieg sind immer zusätzliche Zeiten einzuplanen für Blockierungen am Grat oder im Klettersteig.
Wir haben für den Abstieg bis zur Breslauer Hütte 3:25h gebraucht.
Klettersteig:
ca. 70 Hm, 15 bis 20 min
Hier geht es erst mal richtig steil, bzw. leicht überhängend los ca. 4 Hm Kategorie C, anschließend noch ca. 8 Hm sehr steil Kategorie B/C. Danach geht es einfacher weiter meist A/B bzw. B. Bügel für Tritte und Griffe sind ausrecheind vorhanden. Sehr viele gehen den Klettersteig mit den Steigeisen.
Autorentipp
Einkehrmöglichkeiten
Breslauer HütteSicherheitshinweise
Seitenmoräne zum Klettersteig kann eisig/rutschig sein.
Klettersteig Einstieg Kategorie C, ca. 4Hm leicht überhängend, gut ausgebaut mit Trittbügel und Griffe.
Spaltenreiches Gletschergebiet
Kurz unterhalb der Wildspitze Schlüsselstelle mit leichter Blockkletterei.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen um auf die Gefahren am Gletscher hinzuweisen. Uns wollte eine Gruppe, genau im spaltenreichen Gebiet in der kurzen Steilstufe überholen.
Zwei Seile am Boden, da muss schon aufgepasst werden, damit keiner mit seinen Steigeisen auf ein Seil tritt und evtl. sogar zerschneidet
unterschiedliche Gruppen sollten sich mit dem Sicherheitskonzept absprechen, damit keine zusätzliche Gefahren entstehen
Die überholende Seilschaft hat dies dann doch noch erkannt und ist stehen geblieben. Nach der Spaltenzone haben wir dann gleich eine Pause gemacht und die andere Seilschaft überholen lassen. Also beim nächsten Mal bitte warten und wenn es wieder passt, dann überholen.
Weitere Infos und Links
http://www.alpenverein-prien.deStart
Ziel
Wegbeschreibung
Aufstieg zur Breslauer Hütte:
Hier gibt es verschiedene Varianten, Panoramaweg, direkter Weg oder am Anfang mit dem Lift bis Stablein. Mit dem Lift kann man sich 450 Hm sparen. Die Varianten sind gut beschildert, die Wege sind leicht zu finden.
Aufstieg zum Urkundkolm:
Der Weg ist leicht zu finden und direkt hinter der Hütte beschildert.
Aufstieg zur Wildspitze:
hinter der Hütte steht das Schild und der Weg ist anfangs gut zu finden. Nach dem kleinen See verliert man den Weg immer wieder. Die vielen Steinmänner geben die Richtung gut vor. So findet man den Weg immer schnell wieder.
Ca. auf 3250 sind wir dem Schuttkegel/Seitenmoräne bergauf links gefolgt. Besser ist es schneller auf den Gletscher zu wechseln, die Steigeisen anzuziehen und mit gleichmäßiger Steigung sicher aufzusteigen. Unsere Abstiegsroute wäre der bessere Aufstieg.
Kurz unterhalb des Klettersteiges wird der Gletscher steiler. Ein langes Stahlseil liegt auf dem Gletscher. So kann hier sicher aufgestiegen werden.
Der Klettersteig ist durchgehend gesichert, hier ist der Weg klar vorgegeben.
Nach dem Klettersteig führt der Weg über den Gletscher mit sicherem Abstand zur steil aufragenden Wand. Ein kurzes Steilstück im spaltenreichen Gelände und die Wildspitz ist schon in Reichweite. Der Weg zieht zum rechten Wandfuß der Wildspitze. Auf dem Westgrat geht es zum Südgipfel. Der Weg zum Nordgipfel ist ebenso einfach zu finden.
Die Abstiegsroute ist gleich der Aufstiegsroute.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Mit dem Zug bis Ötztal-Bahnhof von dort mit dem Bus bis VentAnfahrt
Inntalautobahn Ausfahrt Ötztal, Ötz, Längenfeld, Sölden, in Zwieselstein Richtung Vent.Parken
In Vent der erste Parkplatz rechts. Kosten 5 Euro/Tag Stand 2017Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Hochtouren Ostalpen
Kartenempfehlungen des Autors
Maßstab 1:25.000
Buchtipps für die Region
Kartentipps für die Region
Ausrüstung
Steigeisen aus Eisenvollständige Hochtourenausrüstung
Klettersteigset
Statistik
- 2 Wegpunkte
- 2 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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