Il Mulo, Mazzorana Führe, Ostwand
Der Esel steht zu Unrecht einsam unbeachtet im Schatten seiner großen bekannten Nachbarn. Die Route sollte trotz ihrem einfachem Schwierigkeitsgrat nicht unterschätzt werden. Die Felsqualität ist im Vergleich zu den bekannteren Kletterrouten ausgezeichnet. Die Route verläuft in etwa mittig der Ostwand. Nach der Hälfte der Kletterei gibt es eine Links-Rechts-Schleife vom ersten zum zweiten Band; dann eine Rechts-Links-Schleife vom zweitem zum dritten Band. Nun wieder über einen Riss und Rinnen zum Laufsteg und dann unschwierig zum Gipfel.
Sicherheitshinweise
Sollte es, wie im Mai 2021, nochmal kräftig schneien, liegt in den Scharten an den Drei Zinnen viel Schnee. Der Abstieg dauert dann zeitlich länger, nicht alle Sicherungspunkte sind einfach zu finden, teilweise sind sie vom Schnee bedeckt.Weitere Infos und Links
Der Track wurde nachträglich eingestellt.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Die Beschreibung dient als Ergänzung der empfohlenen Literatur und dem guten Topo von Mauro Bernardi.
Zustieg:
Von der Auronzohütte zum oberen Parkplatz. In wenigen Schritten zur Südwand der Croda del Rifugio hinauf und dem Steig entlang der Südwände nach rechts (Richtung Nordosten) folgen, vorbei an der Croda del Rifugio und weiter nordostwärts das Schuttfeld empor. Nicht zu weit gehen, sonst kommt ihr zur Scharte zwischen Westlicher und Großer Zinne. Nun links halten (nach Norden) dem Il Mulo steil entgegen.
Die steile Scharte hinauf zum Einstieg am bereits von unten sichtbaren schwarzen Kamin, rechts der gelben Felswand.
Kletterbeschreibung:
1.SL: Den Kamin für 30 Meter nach oben zum Stand an 3 geschlagenen Haken (30m, IV)
2.SL: Den Kamin, eher in Verschneidungskletterei, weiter hinauf. Links gelber rechts grauer kompakter Dolomit. Zwischen großem Klemmbock (darunter ein Haken und eine Sanduhr) und Kamin hindurch zum Stand an 3 geschlagenen Haken (40m, SU, 3H, IV+), rechts vom Stand ein Steinmann
3.SL: Links vom Stand in den Kamin klettern. Der Hinweis von Mauro Bernardi, tief im Kamin zu klettern, ist gold wert. Es gibt kaum Zwischensicherungen, dafür ist man teilweise so eng im Kamin, dass man lebender Klemmkeil fungiert. Nach 30 Meter Stand an 3 geschlagenen Haken (30m, IV)
4.SL: Den jetzt schmalen Kamin außen hinauf, Sanduhr nach 2 bis 3 Metern, nach weiteren 2 Metern ein neuerer orangefarbener geschlagener Haken. Der Kamin neigt sich ein wenig, links haltend zum Klemmblock, wenn es einfacher wird (III) kurz links und wieder hinauf zu einem Band. Weiter links auf einen Block zum Stand unterhalb gelber Dächer an 2 Haken (25m, 1H, 2 SU, IV)
5. SL: Vom Stand (anders als im Topo) rechts über die schwächste Dachpassage (IV+) auf das erste Band, welches man für ca. 20 Meter nach rechts verfolgt(III). Stand an 3 geschlagenen Haken (Ein Haken ca. 1,5 Merer oberhalb der anderen breiden) unter gelben Dächern, ca. 5 Meter bevor der Dachriegel aufhört. (25m, IV+ eine Stelle, Rest III)
6. SL: 5 Meter nach rechts queren und immer rechts halten die Felsen hinauf (III), eine Sanduhr und 1 Haken, über gestuften Fels. Nun eine Rinne queren und einfach über schottrigen Fels hinauf zum Stand auf dem zweiten Band in einer Gufel, ein Haken. (30m, 1SU, 1H, III)
7.SL: Nach rechts unschwierig (I) für 8 Meter, nun wieder nach links über gestuftes Gelände zum Stand an einem geschlagenen Haken auf dem dritten Band unter einem Dachriegel mit einem Steinmann als Markierung (15 Meter, I und IV-)
8.SL: Direkt über dem Stand die Dachpassage (IV+) bewältigen (1SU), weiter den Riss empor (1H) zum Stand auf kleinem Band (28m, 1SU, 1H, IV+)
9.SL: Auf den linken Riss zuklettern, diesen für etwa 15 Meter folgen, dann wieder nach rechts (oberhalb vom letzten Stand), weitere 10 Meter nach oben klettern. Schön ist die linke Kante zu klettern (keine Sicherungsmöglichkeit) und nicht wieder in einer Rinne oder Kamin. (30m, IV)
10.SL: Die Rinne weiter nach oben (IV+). Nach gut 20 Metern über den "Catwalk" (I) nach rechts zum Stand (45m, IV+)
11.SL: Unschwierig für 20 Meter zum Gipfel (20m, II dann I)
Abstieg:
Nach Norden in die Scharte zwischen Il Mulo und der Westlichen Zinne zweimal abseilen (20, 30 Meter). Nach dem ersten Abseilen, ca. 4-5 Meter nach Norden zur Westlichen Zinne zum zweiten Abseilpunkt. Jetzt noch einmal nach Osten 25 m Abseilen. Die Abseilstellen sind neu eingerichtet.
Den deutlichen Trittspuren und Steinmännern nach Nordosten leicht aufsteigend folgen. Jetzt erreicht ihr den Normalweg der Westlichen Zinne. Dieser ist mit orangen Strichen markiert. Nach einer Linkskurve und einer kurzen Abseilaktion erreicht ihr eine Stelle mit einem Holzbalken. Noch ein kurzes Stück weiter und ihr erreicht die breiten Rinnensysteme des Normalweg.
Achtung: Ab hier lag bei unserer Tour am 04.07.2021 bis zu drei Meter Schnee, so dass wir bis zum Einstieg abgeseilt haben.
Nun den Aufstiegsweg zurück bis zur Auronzohütte.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Es besteht auch die Möglichkeit mit einem Shuttle Bus zur Auronzo Hütte zu fahren: https://www.drei-zinnen.bz/de/ticketAnfahrt
von Norden:
über das Pustatal bis Toblach, jetzt über die SS51 nach Süden bis nach Schluderbach, über die SS48 zum Misurina See und über die mautpflichte Straße hinauf zur Auronzo Hütte
von Süden:
über die SS51 nach Cortina D´Ampezzo, nun nach Osten über die SS48 bis zum Misurina See und über die mautpflichte Straße hinauf zur Auronzo Hütte
Parken
Mautpflichtige Straße, 30 Euro (Stand 07/2021) bis zur Auronzo Hütte. Dort sind sehr viele Parplätze.Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Klettern in Cortina D´Ampezzo und Umgebung, Die schönsten Routen, von Mauro Bernardi, Athesia Verlag
Drei Zinnen, Klassische und moderne Routen, Erik Svab und Giovanni Renzi, Verlag Collana Loughi Verticali
Sextener Dolomiten extrem, Alpenvereinführer von Richard Goedeke, Bergverlag Rother
Kartenempfehlungen des Autors
Buchtipps für die Region
Ausrüstung
Normale alpine Ausrüstung (NAA) Camalots bis Größe 1 und einige 120cm Schlingen zum Verlängern.
Fragen & Antworten
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