Burgruine Lavant
In Privatbesitz
Residenz unterhalb der Metropoliten
In St. Andrä im Lavanttal gründeten die Erzbischöfe von Salzburg ein kleines Suffraganbistum, um die dortigen Ländereien und deren Bewohner zu verwalten. Als Suffraganbischof war der Lavanter Bischof dem Salzburger Metropoliten unterstellt. Böse Zungen bezeichneten den sehr kleinen kirchlichen Verwaltungsbezirk jenseits der Saualpe als „Zwetschkenbistum“. Den Bischöfen von Lavant scheint es im Lavanttal zu langweilig gewesen zu sein, denn sie erbauten sich auf etwas niedrigerer Baustufe als eine Art Vorburg zum Petersberg, dem Sitz der Salzburger Fürsterzbischöfe, eine Residenz. Am ehemaligen Burgtor ist noch das Bischofswappen des Martin Herkules Rettinger von Wispach erkennbar.
Hier in Friesach erlebten die Lavanter Bischöfe das Kommen und Gehen hoher Herren, vom Kaiser über Herzöge bis zu päpstlichen Gesandten. Im Mittelalter war Friesach wirtschaftlich und kulturell die bedeutendste Stadt im inneralpinen Bereich. Oft übernahmen die Lavanter Bischöfe als Vizedome für die Salzburger die Verwaltung der Stadt.
Am Fuße des Petersberges im Norden der Stadt liegt das „Neue Lavanter Schloss“, heute das „Hemma-Haus“, ein Caritas Pflege-Wohnhaus. Einst als Hospital Herberge für Pilger und Reisende – so kehrte im Jahre 1192 König Richard Löwenherz auf seiner Flucht durch Österreich hier ein – später Kloster im wechselnden Besitz von Admont und dem Deutschen Orden sowie zwischenzeitig Wohnstätte für Beginen (eine religiöse Gemeinschaft). 1781 kam der Gebäudekomplex in den Besitz der Lavanter Bischöfe, die der Stätte den Namen gaben. Ende des 19. Jahrhunderts übernahmen Dominikanerinnen das Schloss und richteten auch eine Mädchenschule ein.
Koordinaten
Burgruine Lavant
9360 Friesach
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